Versicherungsprämien werden unter Einbeziehung vieler Risikofaktoren kalkuliert. Dazu zählen z.B. das Alter, der Beruf, die Gesundheit und die Versicherungssumme. Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ( EuGH ) darf das Geschlecht ab 02.12.2012 nicht mehr dazu gehören. Eine Versicherung muss dann für Männer und Frauen gleich viel kosten, wenn alle anderen Bedingungen identisch sind.
Im Klartext bedeutet das : vor allem für Männer wird es in vielen Bereichen teurer werden. Haben sie bisher aufgrund ihrer kürzeren Lebenserwartung insbesondere bei der Krankenversicherung und Rentenversicherung gegenüber ihren weiblichen Mitversicherten doch erheblich gespart, wird es damit ab Dezember vorbei sein. Auch die Beiträge für Pflegeversicherungen werden sich merklich erhöhen. In der Berufsunfähigkeitsversicherung ist das statistische Risiko der Frauen und damit die Prämie bisher zwar auch höher aber die geschlechtsspezifische Prämiendifferenz ist nicht gar so drastisch. Hier ist das Berufsrisiko viel wesentlicher.
Das bedeutet nun aber nicht, dass alle Herren jetzt hektisch Versicherungen abschließen sollten, die sie nie haben wollten, nur weil der Vertreter drängelt. Für alle diejenigen allerdings, die bereits seit längerem mit dem Gedanken spielen, ihre Arbeitskraft abzusichern, endlich etwas für das Alter zu tun oder die Leistungen ihrer Krankenversicherung zu verbessern und die es bisher immer vor sich hergeschoben haben, für die könnte dieses Jahr ein guter Zeitpunkt sein.